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Lauf in die Rekordbücher
Laufsport / Der Wiener Neustädter Ultramarathon-Läufer Andreas Michalitz pulverisierte den österreichischen Rekord im Sechs-Tage-Ultramarathon von 727,84 auf 784,006 Kilometer.
Andreas Michalitz überraschte sich und seine Konkurrenz. Er war beim „Six day ultramarathon world trophy“-Lauf in Balatonfüred (Ungarn) am Start. Dabei erreichte er in 144 Stunden 784,0006 Kilometer und den dritten Gesamtplatz. Nur der derzeit weltbeste Sechs-Tages-Läufer Joe Feyes aus den USA und der Ire Eoin Keith waren schneller als Michalitz.
Bisher lag der österreichische Rekord bei 727,836 Kilometer, gehalten wurde er seit August 2005 von Christian Chmel. Dem Wiener Neustädter Feuerwehrmann Andreas Michalitz gelang gleich bei seinem Debüt über die sechs Tage eine Verbesserung des Rekords.
In Ungarn wurde der Lauf um zwölf Uhr Mittag gestartet und sechs Tage später um die gleiche Uhrzeit beendet. In der Zwischenzeit musste eine Runde von 900 Metern so oft wie möglich umrundet werden. Pausen kann sich jeder Läufer des Non-Stop-Laufes dabei selbst einteilen. „Pausen kann man natürlich machen, wenn man Pausen machen will. Aber die muss man sich dann selbst einteilen“, so Michalitz. Der 47-jährige Rekordläufer aus Wiener Neustadt schlief in den ersten beiden Tagen insgesamt zwei Stunden, dann länger nicht mehr und am letzten Tag noch eine Stunde.
„Ich habe wie jeder andere Hobbyläufer mit Fünf-Kilometer-Läufen begonnen.“ Läufer Andreas Michalitz steigerte sich von Jahr zu Jahr, bis zum Rekord im Ultramarathon.
Dabei kann nicht oft genug betont werden, dass Andreas Michalitz ein Hobbyläufer ist und hauptberuflich in der Alarmzentrale der Feuerwehr Wiener Neustadt arbeitet. „Ich habe genauso begonnen wie jeder andere Läufer – mit ganz normalen, kleinen Fünf-Kilometer-Läufen.
Durch fleißiges Training tastet man sich an die großen Distanzen heran. Als Hobbyläufer dauert so etwas schon Jahre“, ließ sich der neue Rekordhalter kein Trainingsgeheimnis im Gespräch mit der NÖN entlocken. Michalitz steigerte sich über die zehn Kilometer, den Halbmarathon und Marathon hin zu Ultraläufen. „Man kann ja vielleicht einmal bis zum Marathon laufen und nach dem Marathon dann weitertrainieren. Dazu sind aber Trainingspläne notwendig“, so der Dauerläufer.
Besonders stolz machte ihn, dass seine Frau Susanne und sein 29-jähriger Sohn Alexander bei seinem Rekordlauf in Ungarn als Betreuer und Unterstützer mit dabei waren. „Mein Sohn läuft nicht so große Distanzen, eher hobbymäßig“, erzählte Michalitz. Mit zum Kernteam gehört außerdem Jürgen Wilfing. Auch der Großkranfahrer ist als Betreuer, Verpfleger und Motivator ein Teil seines Erfolgskonzeptes.
Im vergangenen Jahr lief Andreas Michalitz 574 Stunden, 5.532 Kilometer, 42.261 Höhenmeter und verbrannte 318.608 Kalorien. Klarerweise gehen ihm auch 2015 noch nicht die Ziele aus. Im Juni wird der Familienvater in Salzburg beim Mozart-100, einem Geländelauf über hundert Kilometer und 2.800 Höhenmeter, starten. Im Herbst soll noch ein weiterer Ultramarathon folgen. Danach beginnt bereits die Vorbereitung auf die kommende Laufsaison, mit dem Race Across Burgenland, über 218 Kilometer ohne Pause.
Bis dahin wird der Wiener Neustädter fast täglich und pro Woche zwischen 120 und 140 Kilometer im Training laufen.
Bericht von Clemens Pfleger
Zwei Tage, zwei Läufe
Laufsport / Der Wiener Neustädter Andreas Michalitz absolvierte einen Ultramarathon und einen Marathon - in gerade einmal 48 Stunden.
Für die meisten ist ein Marathon mit 42 Kilometern eine ziemliche Herausforderung. Andere schütteln den Kopf, wenn sie an einen 100 Kilometer-Lauf denken. Und wieder andere kombinieren diese beiden Strecken, weil eine allein keinen wirklichen Reiz mehr für sie hat.
Wie etwa der Wiener Neustädter Andreas Michalitz. Der Berufsfeuerwehrmann nahm am 6. Ultramarathon in Steyr teil, wo eine 100 Kilometer lange Strecke als Rundkurs absolviert werden musste. ,,Bei Kilometer 70 hatte ich eine kurze Ermüdungsphase, doch dann ging es wieder bergauf", so der 45-Jährige. Mit einer Zeit von 9:42 Stunden unterbot er seine alte Bestzeit um stolze 20 Minuten - und ging nur wenige Stunden später erneut an den Start. Diesmal beim Wachaumarathon, den Michalitz trotz Probleme mit dem rechten Knie in 4:19 Stunden absolvierte. ,,Ich will nächstes Jahr bei einem 48 Stunden-Lauf starten, darum habe ich diese ungewöhnliche Kombination gewählt", erklärt der Neustädter nach 142,195 Kilometer, ,,dass ist beim Marathon keine Spitzenzeit mehr zusammenbringe, war klar. Doch darum ging es mir ja auch nicht." Und mit einer Vorgabe von 4:30 Stunden blieb Michalitz sogar deutlich unter seinem Limit.
Bericht von Baldauf
171,5 Kilometer in 24 Stunden
Laufsport / Ultraläufer Andreas Michalitz belegte beim Benefizlauf in Irdning Platz zwei in der M45.
Was macht ein Langstreckenläufer, wenn ihm ein Marathon zu wenig wird? Richtig - er läuft einfach weiter. So wie der Weiner Neustädter Feuerwehrmann Andreas Michalitz. ,,Zuerst habe ich mich bei 100-Kilometer-Läufen versucht und dann bei 24 Stunden-Events", so der 45-Jährige.
Beim Ultralauf in Irdning konnte Michalitz gleich auch noch für einen guten Zweck laufen. ,,Es war ein Benefizlauf und wir konnten mit Hilfe unserer Unterstützer über 2.000 Euro übergeben. Für mich hatte der Lauf damit auch eine wichtige menschliche Komponente", so der Wiener Neustädter.
Beim Lauf selbst hatte der Ausnahmeathlet nur während der Nachtstunden kleinere Probleme: ,,Du bist irgendwann im Kopf ausgebrannt. Vor allem in der Nacht, wenn es ruhiger wird, merkst du das besonders stark. Muskulär ist es mir aber sehr gut gegangen." So gut, dass es für den zweiten Platz in der M45-Wertung gereicht hat.
Nach lediglich zwei Tagen Regeneration ist Michalitz schon wieder am Trainieren: ,,Im September wartet der nächste 100-Kilometerlauf in Steyr. Und im Mai möchte ich beim 48-Stundenlauf in Gols teilnehmen."
Bericht von Michael Weller